Sprunghaftes auf und ab

Nichts lädt mehr zum Grillen und Spielen ein als ein Flussbett. Aber Achtung! Wenn Gefahrenhinweise missachtet werden, kann es gut sein, dass völlig unerwartet eine Flutwelle anrauscht – und nicht nur die Wurst wegspült. Was ist geschehen?

 

Wasserspeicher in den Bergen

Wasser wird in Stauseen gesammelt und zur Stromgewinnung genutzt, wenn der Bedarf am grössten ist. Im Einzugsgebiet des Alpenrheins liegen 40 Stauseen.

 

Schwall und Sunk

Aus einem Stausee fliesst das Wasser mit hoher Geschwindigkeit durch Stollen in die Turbinen. Beim Austritt ​bilden sich beim Zurückleiten in den Bach künstliche Schwallwellen. Gewässerlebewesen werden weggeschwemmt und es entstehen unerwünschte Trübungen. Im Alpenrhein steigt und fällt der Wasserspiegel in Spitzenzeiten werktags zweimal um 1 Meter. Nach der Stromproduktion werden die Stollen wieder ge­schlossen. Im Gewässer unterhalb der Turbine fliesst plötzlich sehr wenig Wasser (Sunk).

 

Was passiert mit den Wassertieren?

  • Gewässerinsekten und Jungfische werden beim Schwall massenhaft weggespült. Gewässerinsekten sind auch Fischnahrung. Ihre Biomasse nimmt in manchen Gewässern beim Schwall um 95 Prozent ab.
  • Die Überlebensrate von Jungfischen wird dadurch reduziert.
  • Gewässerinsekten und Jungfische stranden und verenden beim Sunk auf vorübergehend austrocknenden Flächen des Flussbettes.


Wogen glätten

Mit schwalldämpfenden Massnahmen können die Lebensbedingungen von Gewässerlebewesen massiv verbessert werden. Dazu zählen das langsame Hoch- und Runterfahren von Turbinen oder der Bau von Ausgleichsbecken. Hier wird das turbinierte Wasser beruhigt und erst dann wieder in den Fluss geleitet.