Flüsse sind Landschaftsgestalter. Bei Hochwasser werden Kies- und Sandbänke aufgeschichtet und abgetragen. Diese jungen und dynamischen Lebensräume sind biologisch äusserst wertvoll.

Seltener Lebensraum

Sand- und Schotterbänke sind im Zuge der zahlreichen Gewässerregulierungen zu seltenen Lebensräumen geworden. Nicht an jedem Gewässer gibt es sie noch. Ihre Entstehung ist abhängig von zahlreichen Faktoren: der Steinzusammensetzung des Geschiebes, der Grösse der Steine, der Flussbettbreite sowie der Wassertiefe.

Ein extremes Leben

Sand- und Schotterbänke sind junge Lebensräume. Arten, die diese Lebensräume nutzen, sind sehr spezialisiert. So brütet der Flussregenpfeifer seine Eier auf dem nackten Kies aus. Sein Bruterfolg ist abhängig von der Wasserführung. Sand- und Schotterbänke sind aber auch Rast- und Futterplätze für Zugvogelarten, da Vögel oft entlang von Gewässern fliegen. Für sie bildet der Alpenrhein eine wichtige Leitlinie. Auf Schotter- und Sandflächen pflanzen sich auch Sandlaufkäfer und Sandschrecken fort. Ebenso sind sie der bevorzugte Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Deutschen Tamariske, einer eigentlich sehr widerstandsfähigen Pflanze.