Die ökologischen Defizite am kanalisierten und mehrfach genutzten Alpenrhein sind zahlreich. Mit der Kanalisierung verschwanden ganze Auenlandschaften. Der Alpenrhein tiefte sich immer mehr ein und trennt sich durch meterhohe Abstürze von den Seitengewässern. Der Schwall-Sunk im Takt der Stromproduktion lässt die Fischfauna immer mehr verarmen. Trotzdem, es gibt noch wertvolle Lebensräume am Alpenrhein. Diese brauchen aber dringend eine Renaturierung.
Der Alpenrhein ist Wanderkorridor und Lebensraum zwischen den Bodensee und Alpen. Die Pflanzen- und Tierwelt darin war einst berauschend. Heute pulsiert das Leben vor allem noch in den strukturell mehrheitlich intakten Mastrilser Auen in Graubünden.
Der Alpenrhein hat viele Geschichten zu erzählen. Jahrhunderte lang kämpften die Anrainer gegen den wilden Alpenrhein, um ihre Existenz zu sichern. Mit der Begradigung und Eindämmung zähmten sie den Wildbach und sicherten so ihre landwirtschaftliche Flächen. Mit dem Fortschritt kamen zusätzliche Nutzungen wie Wasserkraftwerke und Kiesentnahme dazu.