Wasser für Balzner Giessen

Durch die Rheinsohleabsenkung trockneten ca. 30 km Giessen von Balzers bis Ruggell ein. Durch die Wiederbewässerung der Balzner Giessen konnten 8 km wieder belebt werden.

Da es nicht möglich ist, den Grundwasserspiegel wieder anzuheben, wird dazu vom Rhein bei Fläsch (GR) sohlfiltriertes Wasser in einer ca. 1.3 km langen unterirdischen Zuleitung hergeführt.

Bisherige biologische Untersuchungen ergaben, dass sich bereits an mehreren Stellen höhere Wasserpflanzen und in beachtlicher Menge Algen angesiedelt haben. Mit der Zuführung von Rheinwasser bei der Inbetriebnahme gelangten auch Forellen und Groppen in die Giessen. Aber auch vom Binnenkanal stiegen Forellen auf. An Kleintieren sind neben Wasserschnecken und Würmern die Larven mehrere Gattungen von Steinfliegen, Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Zweiflüglern und Wasserkäfern festgestellt worden. In geringer Anzahl sind auch Bachflohkrebse eingewandert. Neure Untersuchungen zeigen, dass das Wasser in den Giessen von guter Qualität ist. Als wichtiger, weitgehend intakter Lebensraum sind sie speziell für die Erhaltung der bedrohten Bach- und Seeforelle auch überregional von grosser Wichtigkeit.

 

Keine natürliche Giesse
Es handelt sich nun nicht mehr im eigentlichen Sinn um eine Giesse, da das Gebiet nicht grundwassergespiesen ist. Es wurde aber versucht, diesen Zustand durch die Sohlfiltrierung des Wassers mittels eines 120m langen Sickerkanals bei Fläsch (GR) möglichst authentisch wiederherzustellen. Der Temperaturverlauf und die Sauberkeit des Wassers sowie der Wasserstand verhalten sich ähnlich wie beim Grundwasser. Zudem wurde eigentlich eine reine Wiederbewässerung durchgeführt, weitere Revitalisierungs-Massnahmen fanden nicht statt. Strukturverbesserungen könnten zu einer weiteren ökologischen Aufwertung des Gebietes beitragen.