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21.08.15 13:57 Alter: 9 yrs

10-Punkte-Programm für Bodensee


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Der Bodensee ist Naturjuwel, Trinkwasserspeicher und Naherholungsgebiet und Vieles mehr. Ein griffiger 10-Punkte-Plan gibt die Richtung für eine gesunde Entwicklung von Schutz und Nutzen vor.

 

 

Der Bodensee beeindruckt mit seiner schier unendlichen blauen Fläche, seinen schönen Uferwegen und guten Badestellen. Der Bodensee muss aber auch wie kaum ein anderer unterschiedlichsten Anforderungen genügen: drei Länder grenzen an ihn, fast 5 Millionen Menschen erhalten aus diesem grössten Trinkwasserspeicher Europas ihr Wasser, 153 Berufsfischer befahren und 36 einheimische Fischarten bewohnen ihn. Das erstmals erstellte 10-Punkte-Programm für einen lebendigen, naturnahen See gibt die Richtung vor für einen enkeltauglichen Umgang mit dem sensiblen Ökosystem und Naherholungsgebiet.

 

 

Sauberes Trinkwasser für fast 5 Millionen Menschen – eine beeindruckende Zahl. Der Bodensee kann diesen Wasserbedarf in seinem heutigen Zustand problemlos decken. Wird das auch in Zukunft so sein, angesichts der vielfältigen Nutzungsansprüche? Da stellt sich die Frage der Gewichtung. Ist Ökonomie wichtiger als Ökologie? Sollen wir kurzfristig nutzen oder langfristig erhalten? Claudia Friedl, Nationalrätin und Mitautorin, betont: "Nur wenn alle Akteure das Wohl des Bodensees im Sinn haben, wird uns dieser auch in Zukunft mit Trinkwasser, Fischen und Naturreichtum versorgen."

 

 

 

Damit alle Bodensee-Akteure an einem Strang und in die gleiche Richtung ziehen, gibt es nun erstmals eine konkrete Zielsetzung: Die Umweltplattform «Lebendiger Alpenrhein» hat für Aqua Viva aus den zahlreichen Expertenbeiträgen im Heft das 10-Punkte-Programm erarbeitet. Dieser "Aktionsplan für einen lebendigen, naturnahen Bodensee" überzeugt auch dank seinen konkreten und überprüfbaren Zielsetzungen: So wird es – wenn alles gut geht – in 10 Jahren heissen:

  • Besucher werden geschickt gelenkt und sensibilisiert.
  • Die Kläranlagen haben aufgerüstet, sie halten das Trinkwasser weitgehend frei von Spurenstoffen und Nanopartikeln.
  • Gegen 80 Kilometer des total 273 Kilometer langen Ufers sind renaturiert – die Riednelke, sie galt als ausgestorben, ist wieder häufig am Bodensee.
  • Die Wasserkraftwerk-Betreiber setzen die Verbesserungsvorschläge zu Fischwanderhilfen, Geschiebehaushalt und Schwall-Sunk um.
  • Schutzgebiete wurden um 10% vergrössert.
  • Fracking wurde auf alle Zeit verboten.
  • Die Seeforelle bildet in den Bodenseezuflüssen dank verbesserter Vernetzung und Lebensraumaufwertung wieder selbsterhaltende Bestände, insbesondere im Alpenrheinsystem.

 

10-Punkte-Plan 

 

Der Bodensee: zwischen Naturparadies und Kommerz

 

www.zeitschrift.aquaviva.ch