Der Alpenrhein und seine Zuflüsse
sollen enkeltauglich werden!
Das Leben soll wieder im Wasser pulsieren.
Der Alpenrhein fliesst in einem Korsett, in diesem unnatürlichen Kanal ist nur sehr wenig Leben zu finden. Rheinaufweitungen sind deshalb das Gebot der Stunde. Stressgeplagte Menschen werden sich an attraktiven Gewässerlandschaften entspannen können. Auch der Hochwasserschutz wird durch Aufweitungen verbessert und der Grundwasserschatz erhalten.
Deshalb benötigen der Rhein und seine Zuflüsse mehr Platz und eine natürlichere Wasserführung. Dafür setzen wir uns als Umweltverbände gemeinsam ein.
Seit 2002 setzt sich diese «Plattform Lebendiger Alpenrhein» im gesamten Einzugsgebiet des Alpenrheins
für die Revitalisierung des Gewässernetzes ein.
Der Alpenrhein war einst ein Naturjuwel, heute ist er im Wesentlichen ein gebändigter, unnatürlicher Kanal. Er ist fast durchgehend reguliert und durch Hochwasserschutzdämme von seinen Nebengewässern und den Auwäldern abgetrennt. Die Zuflüsse sind im Mittel- und Unterlauf zu Binnenkanälen zusammengefasst. Die wenigen verbliebenen Mündungen sind wegen der Sohleintiefung des Alpenrheins grossteils für Fische unpassierbar. Die Zuflüsse sind durch menschliche Eingriffe wesentlich beeinträchtigt. Tägliche Wasserspiegelschwankungen durch die Wasserkraftnutzung beeinträchtigen zusätzlich die Funktionsfähigkeit der verbliebenen aquatischen Lebensräume und den Erholungswert des Flusses. Der Verlust der Gewässervielfalt führte zum Aussterben vieler Tier- und Pflanzenarten und zu Bestandsreduzierungen bei den verbliebenen Arten.
Die heutigen Dämme sind über 130 Jahre alt, sie sind unsicher geworden und auch die Klimaveränderung verlangt nach Anpassungen, nach mehr Platz für Hochwässer. Das Schadenspotenzial bei Überschwemmungen beträgt viele Milliarden von Franken bzw. Euro.
Wenige und sehr kleine Revitalisierungen wurden umgesetzt, vor allem an den Nebengewässern. Nun wird im Projekt «Rhesi» (Rhein, Erholung, Sicherheit) von der Illmündung bis zum Bodensee ein Generationenprojekt für die Aufweitung des Rheins und die Stabilisierung der Dämme umgesetzt. Auch weiter oben am Rhein sind Planungen im Gang, bei Maienfeld/Bad Ragaz sind sie schon sehr weit fortgeschritten, auf den anderen Abschnitten kommt die Planung nur sehr langsam voran.
Die Plattform Lebendiger Alpenrhein engagiert sich auf der ganzen 90 Kilometer langen Strecke des Alpenrheins für die Wiederbelebung des Flusses.
Rheinaufweitungen schaffen Lebensräume für Pflanzen und Tiere, bringen mehr Sicherheit gegen Hochwasser und bieten den Menschen landschaftliche Schönheit und einzigartige Erholungsräume.
Projekte
Erkunden Sie die geplanten Projekte auf der
interaktiven Rhein-Karte
Aktuelles
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Kraftwerk Reichenau: Fischtreppe für die Seeforelle
Die Seeforelle, eine bedrohte Fischart, benötigt freie Wanderwege vom Bodensee zurück in die Oberläufe des Alpenrheins, um zu laichen. Eine Fischaufstiegshilfe am Kraftwerk Reichenau seit 2000 ermöglicht dies teilweise. Doch in den Hochwassern 2019/20 wurde die Flusssohle nahe dem Einstieg…
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Rheinkraftwerk beim Ellhorn: Und ewig grüsst das Murmeltier
Seit Jahren wird über ein Wasserkraftwerk am Alpenrhein zwischen Balzers, Sargans und Fläsch diskutiert. Zweimal galt das Projekt bereits als „unbaubar“, vor allem wegen ökologischer Bedenken rund um den Rheindamm beim Ellhorn. Schon früher wurde das Projekt beerdigt, weil es…
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Vom 11.März bis zum 31.Mai 2024 führte der Kanton St. Gallen das sogenannte Mitwirkungsverfahren zu den geplanten Rheinaufweitungen auf der Rhesi-Strecke in der Schweiz durch. Da in Österreich kein gleichartiges Verfahren existiert, legte die Internationale Rheinregulierung im Sinne der Gleichbehandlung…